Die Kampfkunst Taiji Quan (Tai Chi Chuan) verdankt ihren Namen dem Yin-Yang-Prinzip.
Die Taiji-Monade stellt die Einheit der Polaritäten Yin und Yang dar. Quan bedeutet Faust oder allgemein Kampfkunst. Damit könnte man Taiji Quan auch als Yin-Yang-Kampfkunst bezeichnen. Yin und Yang ergänzen und bedingen sich gegenseitig, können nicht isoliert werden und sind daher untrennbar miteinander verknüpft. Im Taiji Quan ist es notwendig einerseits klar zwischen Leere (Yin) und Fülle (Yang) zu differenzieren und andererseits die jeweilige Polarität zum Taiji ergänzen zu können, und zwar sowohl im eigenen Körper, als auch in der Einheit mit einem Angreifer.
Do (abgeleitet vom chinesischen Dao) ist die japanische Bezeichnung für Weg. Wie kann man sich auf dem Weg üben? Dabei geht es darum die ursprüngliche Natur seines Geistes und seines Ichs zu erkennen. Dieser Weg ist in Asien die Essenz aller Religionen und Philosophien. Auch die Lehre Laotses und das Taiji (Yin/Yang) haben hier ihren Ursprung. Den Weg des Taiji könnte man also als Taijido bezeichnen.
Alle Menschen haben als bewusste Wesen das Potential, die Energie der Achtsamkeit hervorzubringen. Thich Nhat Hanh schreibt in einem seiner Bücher, dass Buddhas Wesen sind, die 24 Stunden am Tag achtsam sind.[1]
Den Samen dieser Buddhanatur tragen alle Menschen in sich und es gibt viele Wege, Achtsamkeit zu erzeugen und zu kultivieren.
Ein Weg ist das intensive Üben von Taiji Quan und dabei die Prinzipien zu erspüren und zu verinnerlichen. Sie dann im Alltag rund um die Uhr anzuwenden , erfordert 24 Stunden Achtsamkeit. Deshalb nennen wir den Weg (Do), über das Taiji Quan diese Achtsamkeit zu entwickeln Taijido.
Mit der Praxis des Übens und Lehrens wollen wir möglichst viele Menschen dabei unterstützen mit Hilfe des Taijido die notwendige Achtsamkeit zu entwickeln um ihre Buddhanatur zu manifestieren, denn ein kollektives Erwachen ist das Einzige, das die Menschheit aus der gegenwärtig schwierigen Situation führen kann.[1]
[1] Thich Nhat Hanh: Die Heilkraft buddhistischer Psychologie; Goldmann, München 2013.